Unterstützung Aktion Seebrücke

Redetext zur Stadtratssitzung:

Sehr geehrter Vorsitzender, sehr geehrter Bürgermeister, sehr geehrte Damen und Herren,

Es vergeht auch in diesen Wochen kaum ein Tag, an dem nicht über die prekäre Situation der Flüchtlinge im Mittelmeerraum in den Medien berichtet wird.
Mal sind es die Rettungsaktionen der Schiffsbesatzungen, mal die Lage an der Grenze zwischen Griechenland und der Türkei, mal die Integration der Geflüchteten hierzulande.
Uns alle eint hier wohl einerseits die Sorge um die Menschen dort in Gefahr – andererseits die sich zuspitzende gesellschaftlichen Auseinandersetzungen zum Umgang mit diesem Thema.
Warum können die Grünen bloß nicht Ruhe geben und warum bringen sie das Thema Flüchtlinge erneut hier aufs Trapez?
Ich zeige ihnen zur Verdeutlichung unserer Motive ein Foto, das 2015 die Welt aufrüttelte. Im September 2015 wurde der Leichnam des Flüchtlingskindes Alan Kurdi an der türkischen Küste angespült.
Aus Respekt vor dem toten Kind und seinen Angehörigen – der Vater verlor bei dem Unglück seine zwei Söhne und seine Frau – muss nun alles getan werden, dass so etwas Familien nie mehr passiert – mitten im Europa .
Was hat das Thema mit uns hier in Meppen zu tun? – so mag der eine oder die andere denken.
Gern möchte ich Ihnen das in aller gebotenen Kürze aus meiner Sicht erklären.
Die Bilder der Menschen, die in überfüllten Plastikbooten im Mittelmeer treiben, lassen uns – wie übrigens Millionen anderer Gleichgesinnter in ganz Europa – nicht in Ruhe schlafen.
Mag es manche/r / als typisches Gutmensche-Getue abtun – meinetwegen – der Diakon Bernard Rümpker aus Meppen hat kürzlich zu recht in der NOZ geschrieben:„Die Kirche tut gut daran sich für die Seenotrettung von Geflüchteten einzusetzen“. Als Mann der Kirche fand er bei Jesus eine gute Begründung:Bei Matthäus 25 Vers 40 sagt Jesus: „Was ihr für einen meiner Geringsten getan habt, das habt ihr mir getan“.
Ich brauche nicht zu betonen, wie sehr Sie hier in Meppen bereits in dieser christlichen Tradition gehandelt haben. Die Verwaltung schreibt: In vier Jahren hat unsere Stadt 966 Flüchtlinge aufgenommen und vieles an Integration leisten können.
Doch ich sage auch, wie dürfen uns darauf nicht ausruhen.
Meine Damen und Herren,
die Verwaltung enthält sich wohl aus gutem Grund eines Beschlussvorschlages und überlässt es den Abgeordneten, einen Beschluss zu fassen.
Vielen Dank dafür an die Verwaltung.
Natürlich kostet eine solcher Beschluss Geld, Kapazitäten in Kindergärten und Schule, liebe Verwaltung, aber wir haben zur Zeit viel Geld im Stadtsäckel und leisten uns wahrlich begehrliche Dinge, ich erinnere an die millionenteure Bedachung der Freilichtbühne.
Ich möchte an dieser Stelle aber auch an die Ausstellung im Rathaus erinnern, die vor zwei Wochen vom BM Knurbein eröffnet wurde und uns die Bereicherungen zeigt, die unserer Stadt durch den Zuzug aus anderen Kulturen geschenkt wird.
Vielleicht könnte man erneut Herrn Rümpker bemühen, wenn er Adolf Kolping zitiert: „Schön reden tut´s nicht, die Tat ziert den Menschen“… um auf die Notwendigkeit hinzuweisen, angesichts der armen Seelen auf dem Mittelmeer erneut zur Tat zu schreiten.
Treten wir aber auch denen gefasst und unbeirrt entgegen, die uns deswegen beschimpfen oder belächeln.
Lassen Sie uns also wie Braunschweig und Cloppenburg, Cuxhaven und Hannover, Hildesheim und Nordhorn auch Thedinghausen bei Bremen und weitere niedersächsische Städte nun auch Meppen als möglichen Zufluchtsort für Geflüchtete ausrufen! Lassen Sie uns die Aktion „Seebrücke – schafft sichere Häfen“ unterstützen!

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