Grüne unterstützen kritische Bürger in Versen

Die neue Kreistagsfraktion von Bündnis 90 / Die Grünen sieht sich in ihrer Kritik am Ausbau der E 233 durch die Kritik der Versener Bürgerinnen und Bürger bestätigt. Carsten Keetz aus Meppen beschreibt das Vorgehen der Kreisverwaltung: „Zuerst wird geplant, dann merkt man, dass am Plan was nicht geht. Nun kommt der nächste Plan und irgendwann wird dann auch der Kreistag über das Zwischenergebnis informiert. Erst danach werden die Bürger gehört. Die Reihenfolge gehört umgekehrt!“

Konkret befürchtet man in Versen eine starke Zunahme des Verkehrs, wenn ein Autobahnzubringer mitten durch das Dorf geführt wird. Schon jetzt ist die Belastung bei Umleitungssituationen in der Frankfurter Straße nicht erträglich. Daher fordert man in Versen eine Anschlussstelle beim Gewerbegebiet.

Birgit Kemmer, demnächst für die Grünen im Kreisentwicklungsausschuss weist auf das generelle Planungsproblem hin: „Wer in einer voll entwickelten und ausgebauten Landschaft ein derartiges Projekt plant, sollte wissen, dass er damit zwangsläufig die Interessen von vielen Anwohnerinnen und Anwohnern verletzt. Die Lösung jedes einzelnen Problems führt zu langen Verzögerungen, siehe die Trassenführung in Bokeloh.“ Für Meppen befürchtet Carsten Keetz das nächste Problem am Schlagbrückener See: „Es wird schwierig für den Kreis werden, einen Ausgleich für die jetzige Badebucht zu finden. Ob die Wünsche den See weiter touristisch auszugestalten in Erfüllung gehen können, bezweifeln wir Grünen sehr stark.“ Nach Auffassung der Kreistagsfraktion sollte nach der Einstellungsforderung des Umweltbundesamtes und dem Aus für den Autohof Herzlake endlich darüber nachgedacht werden, ob eine 2+1 Lösung nicht einfacher zu realisieren wäre. Je später der Ausbau realisiert werden kann, desto teurer wird er und je deutlicher gerät er in Konflikt mit einer generellen Verkehrswende, die Experten ab 2030 erwarten.

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